Über 120 Jahre Steglitz

1885 Steglitz wird ein neuer Stützpunkt der Baptistischen Missionsarbeit. Der im Stadtteil angesehene praktische Arzt und Königliche Sanitätsrat Dr. med. Hermann Alberts, seit 1884 verwitweter Vater von sechs Kindern, beginnt mit vier Mitarbeitenden eine neue Station aufzubauen.
1889 Gründung des gemischten Chores durch Martha Friederike Braun, Tochter des 1. Chorleiters der Baptistengemeinde Hamburg-Altona und familiär verbunden mit einem der Gründerväter des deutschen Baptismus, Johann Friedrich Oncken.
1894 Gründung eines Nähvereins, dessen weibliche Mitglieder auf Bestellung waschen und nähen.
1895 Anmietung der Räume Albrechtstr. 117 und Ausbau derselben für 100 Personen.
1898 Heirat von Martha und Dr. Hermann Alberts in Hamburg (am 8. Juli).
1899 Am 27. Dezember 1899 wird die Gemeinde Steglitz mit 76 Mitgliedern selbständig.
Die Sonntagsschule (Kindergottesdienst) wurde von 30 Kinder besucht.
1900 Gottlob Späth wird der erste Gemeindepastor, damals noch „Prediger“ genannt.
1905 Die Gemeinde erwirbt ein Grundstück in Steglitz, Belfortstr. 4, 1930 umbenannt in Klingsorstr. 8.
1906 Baubeginn der von Abraham Pisarek entworfenen, ursprünglichen Steglitzer Baptistenkirche.
1912 Gründung des Frauenvereins der Gemeinde.
1924 Zum 25-jährigen Jubiläum hat die Gemeinde bereits 347 Mitglieder.
Ein Jahr später wird die Station Schöneberg gegründet.
1926 In Berlin-Südende, Bahnstr. 12 a entsteht die Bundesgeschäftsstelle der deutschen Baptisten (Bundeshaus). Ihr Leiter, Pastor Otto Nehring, wird Mitältester in Steglitz.
1931 Selbstständigkeit der Station Schöneberg.
1933 Gemeindeschwester Ottilie regt eine „Pfundsammlung“ an, um die wirtschaftliche Not in der Gemeinde durch Sachspenden zu lindern (6 Millionen Arbeitslose in Deutschland).
1933 Die Auflösung der christlichen Jugendverbände in der beginnenden Nazi-Zeit führt zur eigenen Jugendarbeit der Gemeinde.Die Schwestern des Diakonissenhauses „Bethel“ in der Dahlemer Kronprinzenallee 18-22 (spätere Clayallee) schließen sich der Gemeinde an (bis 1959).
1934 Die Kapelle in der Klingsorstr. 8 wird ausgebaut. Sie erhält eine Empore und einen neuen Eingang. Auch eine Zentralheizung wird eingebaut.
1939 Die Kellerräume des Gemeindevorderhauses werden luftschutzmäßig hergerichtet. In den Versammlungsräumen finden wochentags Kurse des Luftschutzbundes statt. Das 40. Gemeindejubiläum wird nicht gefeiert.
1940 Pastor Johannes Arndt wird bis Kriegsende zum Wehrdienst einberufen, wie 60 weitere Männer auch.
1941 Gründung des Bundes Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland zusammen mit den Brüder- und Elim-Gemeinden – Grundlage hierfür war die Forderung des Nazi-Regimes nach transparenten Strukturen mit Mitgliederverzeichnis und Leitung, die im Gegensatz zu den Traditionen der Brüdergemeinden stand.
1943 Die auf dem hinteren Grundstücksteil gebaute Kapelle in der Klingsorstraße wird in der Nacht vom 23. zum 24.8. durch Bombenangriffe zerstört und brennt bis auf die Grundmauern nieder. Die Gemeinde findet Unterkunft in den Räumen der Brüder-Gemeinde Gerichtstr. 5 (heute Walter-Linse-Straße) in Lichterfelde.
1945 Auch das Gemeindevorderhaus in der Klingsorstraße mit den Wohnungen für Pastor, Gemeindeschwester, Kastellan sowie den Jugendräumen wird am 28.4. durch Brand vernichtet.
1947 Das Ruinen-Grundstück Rothenburgstraße 12a/13 wird mit Vorkaufsrecht gepachtet.
1948 Abriss und Entrümpelung der Ruine Rothenburgstraße. Bis zur Blockade Verwirklichung des 1. Bauabschnitts des heutigen Kirchengebäudes (Architekt Erich Splitt). Dann Baustopp.
1949 50 Jahr-Feier in der Not-Kapelle auf dem hinteren Grundstücksareal  (Baracke).
Die Gemeinde hat mit ihren Stationen 697 Mitglieder und 330 Sonntagsschulkinder.
Das Jungenheim Steglitz wird gegründet.
1952 Erwerb des vorderen Grundstücksteils  Rothenburgstr. 12a/13. Beginn des 2. Bauabschnitts und Richtfest ein Jahr später.
1954 Das Jungenheim zieht in sein Domizil in der Arno-Holz-Straße 10.
1956 Einweihung des heutigen Kirchengebäudes. Die Gemeinde hat mit Stationen 844 Mitglieder.
1960 Erwerb des bisher gepachteten hinteren Grundstückteils inkl. des kleinen Häuschens. Paul Schmidt wird Gemeindeleiter (bis 1969).
1961 Mauerbau in Berlin. Stationen, die zuvor zu Steglitz gehört haben, aber jetzt im Ostteil der Stadt oder in der DDR liegen, schließen sich erreichbaren Gemeinden an. 24 Mitglieder können nicht mehr kommen.
1962 Einweihung der Walcker-Orgel auf der Empore des Kirchengebäudes.
1964 Baptistenpastor Dr. Martin Luther King in der Waldbühne.
1965 Die englischsprechende Gemeinde, die hauptsächlich aus Angehörigen der amerikanischen Alliierten bestand, erhält Gastrecht.
1966 Der Senator für Wissenschaft und Kunst verleiht der Gemeinde die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.).
1969 Am Anfang des Jahres hat die Gemeinde 563 Mitglieder. Der Kindergarten wird als Miniclub gegründet.
1972 Im April Richtfest für das Gemeindezentrum auf dem hinteren Grundstücksteil .  Architekt ist Prof. Ulrich Kloss. Bereits im Oktober Ingebrauchnahme ohne besondere Einweihungsfeier.
1974 Gründung des Seniorenclubs. Beginn der „Kommusikation“, einer neuen Form der evangelistischen Jugendarbeit. Ausstrahlung des Abendmahlsgottesdienstes vom 3.11. im ZDF.
1975 Die amerikanische Gemeinde (International Baptist Church) feiert ihr 10jähriges Bestehen.
1976 Die Band „Gospel Plough“, eine missionarische Musikgruppe, entsteht.
Im Juni  erster Abendmahlsgottesdienst mit der benachbarten  ev. Matthäusgemeinde. Weitere folgen regelmäßig.
Brigitte Müller übernimmt die Leitung des gemeindeeigenen Kindergartens (bis 1991).
1977 Etablierung der Kaffeestube nach dem Gottesdienst im Gemeindezentrum
1978 Erstes Open-Air-Konzert  mit „Gospel Plough“ im Rahmen einer öffentlichen „Kommusikation“ im Stadtpark Steglitz. Weitere folgen.
1980 Erstes Straßenfest der Gemeinde in der Rothenburgstraße. Weitere folgen.
1982 Bibelausstellung
1984 Die Gemeinde hat 397 Mitglieder. Aus Gospel Plough wird die Band INTERCITY.
Die Gemeinde beschließt den Umbau des Wohnhauses für Pastor/innen.
1985 Einführung von Pastor Peter Muskolus und dessen  Frau Gisela – beide sind ausgebildete Eheberater. Dienstende 2006.
1989 Mauerfall. In Steglitz erster gemeinsamer Gottesdienst der beiden baptistischen Jugendwerke von Ost- und West- Berlin.
1991 Offene Abende u.a. mit Heinz Zahrnt, Heinz Knobloch, Hans Koschnik, Steffen Reiche und Brandenburgs Sozialministerin Regine Hildebrandt.
Christine Le Moal-Liedke übernimmt die Leitung des Kindergartens. 20 Jahre lang wird sie für die erfolgreiche Einrichtung verantwortlich bleiben.
1994 Konzert des Oberkantors der jüdischen Gemeinde zu Berlin mit Estrongo Nachama begleitet von Harry Foss und dem neu gegründeten Shalom-Chor Berlin unter Leitung von Elisabeth Liebig.
1995 Das Diakoniewerk Bethel übernimmt die Trägerschaft des Jungenheim Steglitz.
1997 Der gesamte Innenbereich des Gemeindezentrums wird durch einen Brand schwer in Mitleidenschaft gezogen.
1998 Wiedereröffnung des umgebauten und erweiterten Gemeindezentrums
1999 Am 27. Dezember feiert die Gemeinde 100 Jahre Baptistengemeinde Steglitz!
Erster Internetauftritt der Gemeinde
2001 Anstellung einer hauptamtlichen Referentin für Kinderarbeit: Katharina Douglas.
Erweiterung des jährlichen Theologischen Abends der Ökumene Steglitz um einen Ökumenischen Gottesdienst.
Erstes Nachtcafé für Zeitgenossen.
Abschaffung der Position des Gemeindeleiters und Umbenennung der Ältesten in Leitungsrat per Satzungsänderung.
2002 Dr. Volker Waffenschmidt übernimmt Verantwortung im Leitungstrat (bis 2020).
2003 Erster Ökumenischer Kirchentag in Berlin: Eröffnungsgottesdienst in der Baptisten- Gemeinde Steglitz und Ökumenischer Gottesdienst auf dem Hermann-Ehlers-Platz.
Sechs Offene Abende zum Jahr der Bibel.
2005 Gründung der Jugendgruppe P31
2006 Dienstende und Verabschiedung des Pastoren-Ehepaares Peter und Gisela Muskolus in den Ruhestand
2006 Beendigung der Arbeit des Jungenheimes durch das Diakoniewerk Bethel
2007 Das ehemalige, nun leerstehende Jungenheim fällt an die Gemeinde zurück und wird verkauft.
Energetische Sanierung des Pastor/innen-Hauses.
Berufung von Dr. Matthias Walter als Pastor der Gemeinde (bis 2021).
2008 Offener Abend mit Prof. Paul Imhoff zum Thema „Christliche Spiritualität“.
2010 Offener Abend mit Andrea Fischer, Bundesgesundheitsministerin a.D.
Neugestaltung des Kirchenfoyers durch den Architekten Ulrich Arndt.
2011 Missionswochenende mit Hildegard und Edgar Lüllau. Besuch von George Mwase, dem Präsidenten und  Vincent Chirva, dem Generalsekretär der Baptist Convention aus Malawi
2012 Wechsel in der Leitung des Kindergartens: Auf Christine Le Moal-Liedtke folgt Anne Naujoks.
Offener Abend und anschließender Workshop zum Thema „Christsein in einer unübersichtlichen Welt“ mit Prof. Dr. Ralf Dziewas, Dozent für Sozialtheologie am Theologischen Seminar Elstal (FH), Nina Stahr und Daniel Elfendahl
2013 Energetische Fassaden- und Dachsanierung des Kirchengebäudes.
Offener Abend mit den Steglitzer Direktkandidaten aller Parteien zur Wahl des Deutschen Bundestages. Seitdem jährlich weitere Offene Abende zu sozialen, politischen und psychologischen Themen. 2015 Umbenennung des Formates in „Podium am Fichtenberg“.
2014 Drei aufeinanderfolgende Offene Abende  zum Thema „Flucht und Migration“ mit dem Spezialisten für Altes Testament Dr. Michael Rohde,  dem Historiker und Migrationsforscher Dr. Patrice Poutrus und dem Psychotherapeuten Mathias Polifka vom Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer.
Jährlich stattfindende Adventsbasare  jeweils am 1. Adventssamstag und mehrmals im Jahr Einladungen zu „Frauenfrühstücken“ mit Referent/innen zu den unterschiedlichsten Alltagsfragen. Antworten aus theologischer und sozial-psychologischer Sicht.
2015 50 Jahre International Baptist Church (IBC) Berlin. 20 Jahre Shalom-Chor Berlin.
Podium  am Fichtenberg zum Thema „Keine Angst vor der Angst…“ mit Prof. Dr. Wilhelm Gräb (Theologe an der HU), Dr. Christoph Kolbe (psychologischer Psychotherapeut) und Petra Pau (MdB, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Politikerin der Linken).
2016 Weltgebetstag Kuba in Steglitz.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Preis der Freiheit“ mit Prof. Barbara John (ehemalige Ausländerbeauftragte des Berliner Senats) und Ender Çetin (Vorstand Şehitlik-Moschee.
2017 Singtage des Christlichen Sängerbundes in Steglitz.
Ökumenischer Weltgebetstag mit Ev. Matthäusgemeinde und kath. Maria Rosenkranzbasilika.
Aufführung des Kinder-Musicals von und mit Katharina Douglas.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Sehnsucht nach dem Wir“ mit Prof. Dr. Ortwin Renn (Soziologe), Christian Schüle (Publizist ) und Osman Örs (Imam und Social Media Referent des „House of One“).
Israelsonntag mit Gesängen des Shalom-Chores Berlin  unter dem Kantor Assaf Levitin.
2018 Ökumenischer Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen mit dem kath. Pfarrer, dem griech.-orthodoxen Archimandrit, den ev. Pfarrerinnen und dem baptistischen Pastor der Steglitzer Nachbargemeinden.
Martin-Luther-King-Jr.-Gottesdienst am 15. April. Anschließend gemeinsame Feier von Gemeinde, International Baptist Church und Landesverband Berlin-Brandenburg.
„Samson und Deliah“. Teenkreis-Musical von und mit Katja Douglas und Chorleiterin Sabine Schmidt.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Herr oder Diener? Mensch bleiben im Zeitalter der Digitalisierung“ mit Dr. Konstantin von Notz (MdB), Dr. Florian Höhne (HU) und Dr. Martin Hirsch (Ada Health GmbH).
Konzert des Neve Shir Frauenchores aus Tel Aviv mit dem Shalom-Chor Berlin.
2019 Am 13.1. ZDF-Fernsehgottesdienst aus der Baptistengemeinde Steglitz zum Thema „Martin Luther King“.
Begegnungen mit Guben (2018) und Stettin: Kanzeltausch und gegenseitige Gemeindebesuche.
30. Frauenfrühstück mit Dr. Gabriela Dürkop zum Thema „Hochsensibilität – was ist das?“
Jubiläumsempfang  „50 Jahre Kindergarten“ mit der Bezirksbürgermeisterin von Steglitz-Zehlendorf, Frau Cerstin Richter-Kotowski.
Jubiläumskonzert 25 Jahre Shalom-Chor Berlin mit einem Gastauftritt der drei Kantoren.
Jubiläum 130 Jahre Gemischter Chor Steglitz.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Wie leben in Zeiten des Populismus?“ mit Prof. Dr. Tanja Börzel (Politikwissenschaftlerin an der FU), Heinz-Joachim Lohmann (EKBO-Studienleiter für demokratische Kultur) und Bettina Gaus (taz).
Basar mit Miteinandermarkt und Mitarbeiter-Börse.
2020 Corona: Gottesdienste zunächst unter strengen Hygieneregeln, dann Absage aller Veranstaltungen und Bitte um Kontaktbeschränkungen. Daraufhin Videos und Live-Streams. Gründung eines Streaming Teams. Regelmäßige Beiträge und Predigten von Pastor Dr. Matthias Walter.
Abschied vom Pastorenehepaar Dr. Matthias und Carola Walter nach Bonn.
Abschied von Dr. Volker Waffenschmidt aus der Gemeindeleitung (nach 21 Jahren) und dem Leitungsrat (nach 18 Jahren).
Umfassende Umbauten im Kindergarten und kurz darauf in der Wohnung für die neue Pastorin unter der Leitung von Archim Frey. Das Archiv der Gemeinde erhält einen eigenen kleinen Raum.
2021 Berufung und Einführung von Natalie Georgi als erster Pastorin der Gemeinde.
Der Kindergarten erhält den Namenszusatz „Kleine Oase“.
2022 Ökumenischer Weltgebetstag, Passionsandachten,  regelmäßige Familiengottesdienste und Frauenfrühstücke (z.B. am 8.10. mit Pastorin Georgi zum Thema „Starke Frauen stärken Frauen“) und „Tanz in den Mai“  sowie erster Sommerbasar.
Ökumenische Bibelgespräche mit der ev. Matthäusgemeinde.
Drei Einschulungsgottesdienste der benachbarten Rothenburg-Grundschule zu Schulbeginn nach den Sommerferien.