Corona, die erste Phase

Wie sagt unsere Kanzlerin: Die erste Phase mit Corona haben wir hinter uns. Zeit also, mal ein wenig zurückzublicken. Was haben wir als Gemeinde erlebt?

Wie in anderen Gemeinden auch, standen zwei Fragen im Mittelpunkt: Wie bleiben wir miteinander in Verbindung? Und wie können wir uns geistlich stärken?

Miteinander in Verbindung bleiben

Einen E-Mail-Verteiler mit den Mitgliedern und FreundInnen der Gemeinde gab es ja schon. Gruppen trafen sich per Video- oder Telefonkonferenzen. Das gute alte Telefon erlebte eine Renaissance. Und manche besuchten sich auch – und plauderten kurz miteinander durchs Fenster oder über den Vorgarten hinweg.

Damit niemand durchs Netz fällt, vor allem die nicht, die kein Internet haben, haben wir das Netz noch enger geknüpft. Wir haben die Gemeinde nach Wohnort zu kleineren Gruppen zusammengefasst. Einer oder eine aus der Gruppe hat sich dafür verantwortlich erklärt, das Angebot zum Kontakt zu machen. Alle, die Kontakt suchten oder brauchten, sollten ihn auch finden können. Manche regionalen Gruppen haben dann z.B. auch Andachten auf elektronischem Wege miteinander gefeiert. Ein herzliches Dankeschön an alle, die in den Regionen Verantwortung übernommen haben!

Digital per Video: Hauskreistreffen
Analog: Ostermorgen auf dem Friedhof

Geistlich gestärkt werden

Pastor Walter hat für die Sonntage kleine Gottesdienstabläufe geschrieben. Wochenspruch, Psalm, einige Lieder, Anregungen zum Gebet und eine kurze Andacht. Einmal in der Woche gingen diese Andachten per E-Mail an alle raus. Und wieder ein besonderes Dankeschön, diesmal an unsere „Analog-Partner“: Sie haben diese Andachten ausgedruckt und an diejenigen per Post verschickt, die kein Internet haben.

An Ostern ausnahmsweise mal wieder in der Kirche sein zu können,
zur stillen Andacht, das haben einige genutzt und genossen.

Als sehr sichtbare Neuerung kam unser neuer Youtube-Kanal dazu. Zur Wochenmitte gab es vom Pastor einen kurzen geistlichen Impuls zum Zeitgeschehen. Und zum Sonntag einen Kurzgottesdienst von rund einer Viertelstunde Länge, der von Mal zu Mal bunter wurde – mit der wachsenden Erfahrung im Umgang mit diesem Medium. Mit Lesungen, kurzen Impulsen und viel Musik waren etliche aus der Gemeinde daran beteiligt. Und auch wenn die Statistik sagt, dass nicht jeder, der diese Videos aufgerufen hat, sie auch vollständig angesehen hat: mit zwischen 300 und 500 Aufrufen haben wir noch einmal viele Menschen zusätzlich erreicht.

Hier entstanden die Sonntags-Videos
Das Oster-Video im Filmbearbeitungsprogramm

Und wie jetzt weiter?

Gottesdienste finden wieder statt, wenn auch mit strengen Hygieneregeln. Nicht alle werden teilnehmen können oder wollen. Deswegen werden die Hausandachten weiter verschickt. Wegen der Zeit, die nun in die Gottesdienste geht, wird es die Sonntags-Videos nicht mehr geben. Kontaktbeschränkungen gelten weiter. Deswegen werden die Regionalgruppen weiter ein dichtes Netz bilden, Gruppen und Kreise sich weiter per Telefon und Video vernetzen.

Und eine neue Herausforderung wird sein, die Ungleichheit zwischen denen, die wieder mehr direkte Begegnung nutzen, und denen, die sich dazu noch nicht in der Lage sehen, mit viel Liebe untereinander auszugleichen.

-mw