1885

Steglitz wird ein neuer Stützpunkt der Baptistischen Missionsarbeit. Der im Stadtteil angesehene praktische Arzt und Königliche Sa­nitätsrat Dr. med. Hermann Alberts, seit 1884 verwitweter Vater von sechs Kindern, beginnt laut Überlieferung mit einem Tischler(meister), seiner Sprechstundenhilfe und zwei älteren Frauen eine neue Station aufzubauen. Die Na­men der Mitgründenden sind nicht überlie­fert, min­des­tens z.T. gehörten sie zuvor der 1. Ber­liner Bap­tistengemeinde in der Schmidstraße (heute Tempelhofer Damm) an.

1889

Gründung des gemischten Chores durch Martha Friederike Braun, Tochter des 1. Chorleiters der Baptistengemeinde Hamburg-Altona und familiär verbunden mit einem der Gründerväter des deutschen Baptismus, Jo­hann Friedrich Oncken.

1894

Gründung eines Nähvereins, dessen weibliche Mitglieder auf Bestellung waschen und nähen.

1895

Nach wechselnden Versammlungsor­ten, z.B.  in den sog. „Kaiserhallen“, in der Albrechtstr. 28 und der. Ahornstr. 25, An­mietung der Gartenhaus-Räume Albrechtstr. 117 und Ausbau derselben für 100 Personen. Unweit befand sich seit 1897 eine jüdische Synagoge.

1897

Gründung der „Missionsgesellschaft der deutschen Baptisten“, seit 1902 bis 1914 mit Sitz in Steglitz, Filan­dastr. 4. Missi­onsin­spektor ist Karl Mascher. Über das Missi­ons­haus, in dem sich zahlreiche Missio­nierende vor oder nach ihren jeweili­gen Eins­ätzen erhol­en und sich überdies eine Zeit lang eine Frau­en­missionsschule be­findet, pre­digen viele bun­desweit bekannte Baptisten in Steglitz. In all den 125 Jahren bis heute gehören Bewohner des Hauses zur Ge­meinde.

1898

Heirat von Martha Braun und Dr. Her­mann Alberts in Hamburg (am 8. Juli).

1899

Am 27. 12. wird die Gemeinde Steglitz mit 76 Mitgliedern selbständig. Die Sonntags­schule wird von 30 Kindern besucht.

1900

Gottlob Späth wird der erste Gemein­depastor, damals noch „Prediger“ genannt (bis 1906). 1904 wird K. Mascher Mitältester und unterzeichnet ein Jahr später zusammen mit Späth die Pläne für eine eigene Kapelle.

1905

Die Gemeinde erwirbt ein Grundstück mit existierendem Vorderhaus aus dem Jahre 1892 in Steglitz, Belfortstr. 4, 1930 umbenannt in Klingsorstr. 8. Errichtung einer Kapelle auf dem hinteren Grundstücksteil: Baugenehmi­gung am 27. Juni, Baubeginn am 5.9., Rohbau-fertigstellung noch im selben Jahr. Architekt zweier Vorentwürfe laut Akte im Landesarchiv Berlin: Otto Johannis.

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1907

Das Predigtamt übernimmt Hugo Schostak (bis 1914). Im 1. überlieferten Mitglie­derverzeichnis stehen 147 Personen, der Anteil der Frauen beträgt 74%. Neben Sonntags­schule, Jünglings- und Jung­frauenverein ist die Gemeinde u.a. in der Ka­me­runmission aktiv.

1912

Gründung des Frauenmissionsvereins. Weitere Frauenvereine folgen. Richard Kom­moß wird Gemeindeleiter (bis 1924).

1914

Kriegsausbruch, ca. 15 männliche Mit­glieder müs­sen bis 1918 an die Front. Andere arbeiten als Be­amte im Kriegsministerium. Aus­hilfsprediger Gustav Rohloff flieht aus Lyck in Ostpreußen und fin­det Übergangsanstellung. Auf ihn folgt Fritz Pipin.

1918

Die Gemeinde schließt Prediger Pipin aus. Erwähnung finden revolutionäre Wirren.

1919

Nachfolger wird Arthur Schwill (bis 25).

1922

Inflation. Betrugen die jährlichen Kos­ten für Ka­pel­lenheizung/Beleuchtung 1921 noch 3.833,85 M, so sind es 1922 51.258,40 M.  

1924

Zum 25-jährig. Jubiläum hat die Ge­meinde 330 Mitglieder (Frauenanteil 68%).

1925

Ernst Dahms wird Gemeindeleiter (bis 1941). Prediger wird Walter Hoffmann.

1926

Stationsgründung in Schöneberg. In Berlin-Südende, Bahnstr. 12a entsteht die Bun­desgeschäftsstelle der deutschen Baptis­ten (Bundeshaus). Ihr Leiter, Prediger Otto Neh­ring, wird Mitältester in Steglitz.

1928

Die sich verschlechternde wirtschaftli­che Lage vieler Mitglieder wird an den abneh­menden Beitragszahlungen und immer häufi­ger geteilten Wohnadressen erkennbar. Stati­onsgründung in Lichtenrade, Bahnhofstr. 19a (später Berliner Str. 103). Die kleine Gemeinde zählt 1929 50 Personen. Predigtdienst leistet 2. Prediger Erik Hildebrand (bis 1931)

1931

Die Gemeinde verliert 209 Mitglieder, durch Tod, Auswanderung, Streichung oder Ausschluss, die meisten jedoch an die Station Schöneberg, die mit Pr. Hoffmann Steglitz ver­lässt. Hildebrands u. Hoffmanns Nachfolger werden M. Goebel (bis 1934) und dann Jo­han­nes Arndt. Letzterer bleibt nominell bis 1945.

1933

Die Auflösung der christlichen Jugend­verbände in der beginnenden Nazi-Zeit führt zur eigenen Jugendarbeit der Gemeinde. Die Schwestern des 1932 erworbenen Diakonis­senhauses „Bethel“ in der Dahlemer Kronprin­zenallee (Clayallee) 18-22 schließen sich der Gemeinde an (bis 1959, dann Zweiggemeinde).

1962 Bethel Tag in Steglitz

1934

Die Kapelle in der Klingsorstr. 8 wird ausgebaut. Sie erhält eine Empore, einen neuen Eingang und eine Zentralheizung. Die Gemeinde hat 544 Mitglieder, ohne Diakonis­sen sind 53% davon Frauen, mit Bethel-Schwes­tern sind es 70%.

1936

Der Kapelle wird eine Orgel der Fa. W. Sauer aus Frankf./O. ge­spendet, die das repara­turanfällige Harmo­nium ersetzt. Gründung der Station Zossen in der Baruther Str. 15 (9 Mitgl.)

1938

Edwin Brandt wird Prediger in Lichten­rade und Zossen (bis 1945).

1939

Die Kellerräume des Vorderhauses wer­den luftschutzmäßig hergerichtet. In den Versammlungsräumen finden wochentags Kurse des Luftschutzbundes statt. Das 40. Ge­meindejubiläum wird nicht gefeiert.

1940

Die Pastoren Arndt und Brandt werden bis Kriegsende zum Wehrdienst einberufen, wie zwischen 1939 und 1945 ca. 60 weitere männliche Mitglieder auch.

1941

Der Bund der Baptistengemeinden und der Bund freikirchlicher Christen schließen sich zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Ge­mein­den (BEFG) zusammen. Man will damit Jesu Aufforderung nach Einssein nachkom­men, au­ßerdem erhofft man sich für die Zeit nach dem Kriegsende kirchenpolitisch eine Stärkung der juristischen Person im NS-Staat und damit auch die Lösung verschiedener Prob­leme, z.B. steu­erli­cher Natur. Unterstützt (aber nicht gefor­dert wie oft gesagt) wird die Verei­nigungsab­sicht vom Reichsministerium für die kirchlichen An­gelegenheiten (RKM). Die Ge­stapo blockiert zu­nächst den Zusammen­schluss bis zum Herbst und gibt den Wider­stand aus nicht bekannten Gründen auf. (Aus­kunft des Historischen Bei­rats Dr. Liese). Dr. Max Dienel wird Gemeinde­leiter (bis 1959).

1942

Das RKM erteilt die Anerkennung des BEFG als K.d.ö.R. Die Jungen-Jungschar wird gegründet. Die 1. Gruppe heißt „Falkenhorst“.

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1943

Die auf dem hinteren Grundstücksteil gebaute Kapelle in der Klingsorstraße wird im August durch Bombenangriffe zerstört und brennt bis auf die Grundmauern nieder. Die Ge­meinde findet bis 1949 großzügig gewährte Un­terkunft in den Räumen der Brüder-Ge­meinde Gerichtstr. 5 (heute Walter-Linse-Straße) in Lichterfelde. Veranstaltungen finden auch in den Praxisräumen von Dr. Dienel in der Grune­waldstr. 11a statt.

1945

Auch das Vorderhaus in der Klingsor­straße mit den Wohnungen für Pastor, Ge­mein­deschwester und Kastellan sowie den Ju­gend­räumen wird am 28.4. beim Kampf um Berlin durch Brand vernichtet. Durch den Luft­krieg er­leiden 30 Gemeindemitglieder Total­schäden. Zahlreiche Männer befinden sich in Gefangen­schaft oder sind gefallen (genaue Zahlen feh­len). Frauen berichten noch Jahre später von Vergewaltigungen. Aber unmittel­bar nach dem Krieg herrscht das große Schweigen. Weder in den Gemeindepublikati­onen noch gar in Ge­meindeversammlungen wird das Unrecht der NS-Zeit aufgearbeitet, obwohl es in den Lei­tungsgremien, die durch­weg von Männern be­setzt waren, nicht wenige NSDAP-Parteimitglie­der gab. Prof. Dr. Johannes Schneider und Pre­diger Emil Schulz aus der Emdener Str. be­treuen die Ge­meinde in der predigerlosen Zeit.

1947

Das Ruinen-Grundstück Rothenburg­straße 12a/13 wird mit Vorkaufsrecht gepach­tet. Der erste Prediger nach dem Krieg heißt Georg Würfel (bis 1955). Gründung der Station Dahlefeld-Blankenfelde, Bahnhofstr. 115.

1948

Abriss und Enttrümmerung der Ruine Rothenburgstraße durch Frauen und Männer. Bis zur Blockade Verwirklichung des 1. Bauab­schnitts des heutigen Kirchengebäudes (Archi­tekt Erich Splitt). Dann Baustopp.

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1949

50 Jahr-Feier in der Not-Kapelle auf dem hinteren Grundstücksareal (Baracke).
Die Gemeinde hat mit ihren Stationen Lichten­rade, Blankenfelde, Zossen, Lübben (Lin­denstr.), Großbeeren (Berliner Str. 115) sowie den „Bethel“-Schwestern im Mutterhaus, im Krankenhaus „Bethel“, im Graf-Botho-Schwe­rin-Krankenhaus, in der Fronauer Klinik und im Feierabendheim Buckow 728 Mitglieder und über 300 Sonntagsschulkinder. 73% der Mit­glieder sind Frauen. In der Kommandantenstr. 97 in Lichterfelde wird das Jungenheim gegrün­det (ab 1950 Dra­kestr. 7). Die Gemeinde Lich­tenrade zieht nach Alt Lichtenrade 32. Ab 1952 predigt dort Joh. Krüger (i.R. bis 1955). 1950, 1951, 1954, 1958, 1959, 1962-1964 und 1966 finden Zeltmissionen auf verschiedenen Steglit­zer Plätzen statt. Gründung des Blä­serchors.

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1952

Erwerb des vorderen Grundstücksteils der Rothenburgstr. 12a/13. Beginn des 2. Bau­abschnitts und Richtfest ein Jahr später. Grün­dung der Station Zehlendorf, spätestens 1954 als Zweiggemeinde in der Waltraudstr. 34. Blankenfeldes Adresse ist nun „Im Gehölz“ 14.

1954

Das Jungenheim zieht in sein Domizil in der Arno-Holz-Straße 10.

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1956

Am 1.7. Einweihung des heutigen Kir­chengebäudes. Die Gemeinde hat mit Statio­nen 844 Mitglieder. Predigerwechsel in Steglitz (Helmut Grimm bis 1964) und parallel Hugo Kelletat i.R. (der von 1955 bis zu seinem Tod 1965 zur Gemeinde gehört). Winfried Beben­dorf (1955-58) betreut v.a. die Zweiggemeinde Zehlendorf, da Zossen und Blankenfelde an die Gemeinde Weißensee abgegeben sind. Kurz darauf orientiert sich auch die Lichtenrader Zweiggemeinde neu. Sie wechselt 1957 nach Tempelhof. Erster gebundener Gemeindebrief.

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1959

Gründung des Jugendsozialwerks der Gemeinde, zu dem zunächst nur das Jungen­heim gehört. In Lankwitz entsteht in der Leono­renstr. 94-96 eine neue Zweigge­meinde, die sich v.a. auf Sonntagsschularbeit konzentriert (bis 1964). Zusammen mit ihren Mitgliedern „ohne weiße Hauben“ ist „Bethel“ ab 1.1.1959 selbständige Zweiggemeinde mit eigener Kas­senführung. Prediger wird David Gritzki.

1960

Erwerb des bisher gepachteten hinte­ren Grundstückteils inkl. des kleinen Häus­chens darauf. Bundesdirektor a.D. Paul Schmidt wird Gemeindeleiter (bis 1968). Die Zweiggemeinde Zehlendorf löst sich auf. Großevangelisation mit Billy Graham.

1961

Mauerbau in Berlin. Stationen, die zu­vor zu Steglitz gehört haben, aber jetzt im Ost­teil der Stadt oder in der DDR liegen, haben sich erreichbaren Gemeinden angeschlossen. 24 Mitglieder können nicht mehr kommen. Die Gemeinde hat 4 Jungen- u. 3 Mädel-Jungscha­ren, dazu 1 „Jungmannen“-Gruppe.

1962

Einweihung der Walcker-Orgel auf der Empore des Kirchengebäudes.

1964

Baptistenpastor Dr. Martin Luther King in der Waldbühne. Werner Klein wird Prediger in Steglitz (bis 1969). Mitälteste sind die Predi­ger i.R. Kelletat und Gerke (Bethel). Seit Mai hat “Bethel“ eine eigene Ka­pelle.

1965

Die englischsprechende Gemeinde, die hauptsächlich aus Angehörigen der amerikani­schen Alliierten besteht, erhält Gastrecht. Gründung am 7. März. Erstes Pastorenehepaar: Frances und Luther Morphis. Hermann Waltz wird Heimleiter im Jungenheim (bis 1988).

1966

Der Senator für Wissenschaft und Kunst verleiht der Gemeinde die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.d.ö.R.). Walter Solcher wird 2. Prediger in Steglitz (bis 1970). Am 31.12. hat die Ge­meinde 576 Mit­glieder. Die Zweiggemeinde „Bethel“ zählt ge­nau 200 Mitglieder.

1968

Veröffentlichung der „Münsteraner Re­solution“, in der sich die baptistischen Stu­die­renden u.a. für weitreichende Reformen der Mitbestimmung und Gleichberechtigung ein­setzen. Mitunterzeichnende gehören zur Ge­meinde. Es folgt das Verbot der Studierenden­ar­beit durch den Bund und daraufhin Mitglieds­schwund und/oder Resignation einer ganzen Generation. Dr. med. Traugott Schostak wird Gemeindelei­ter (bis 1974). Margarete Gerke ist die erste weibliche Diakonin. 1972 sind es dann drei, 2 Jahre später 6 Frauen in diesem Amt.

1969

Der Kindergarten wird als Miniclub ge­gründet. Im Oktober feiert das Jungenheim 20jähriges Bestehen.

1971

Werner Kroll wird der erste Prediger der Gemeinde, der sich „Pastor“ nennt (bis 1974). In „Bethel“ wirken seine Kollegen Dreß­ler, Hit­zemann und Hoppe.

1972

Im April Richtfest für das Gemeinde­zentrum auf dem hinteren Grundstücksteil.  Ar­chitekt ist Prof. Ulrich Kloss. Bereits im Okto­ber Ingebrauchnahme ohne besondere Ein­wei­hungsfeier. „Bethel“ wird selbständige Bundes­gemeinde.

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1974

Gründung des Seniorenclubs. Beginn der „Kommusikation“, einer neuen Form der evangelistischen Jugendarbeit. Ausstrahlung des Abendmahlsgottesdienstes vom 3.11. im ZDF. Pastor Harold Eisenblätter wird Gemein­deleiter (bis 1980) und überbrückt mit Predigt­dienst die predigerlose Zeit.

1975

Die amerikan. Gemeinde (Interna­tional Baptist Church) feiert ihr 10jähriges Be­stehen. Es erscheint die Nr. 1 der Gemeindebriefe.

1976

Die Band „Gospel Plough“, eine missio­narische Musikgruppe, entsteht. Im Juni erster Abendmahlsgottesdienst mit der benachbarten ev. Matthäuskirche. Brigitte Müller übernimmt die Leitung des ge­meindeeigenen Kindergar­tens (bis 1991).

1977

Etablierung der Kaffeestube nach dem Gottesdienst im Gemeindezentrum. Als Pastor beruft die Gemeinde Hermann Woock (bis 1983). Auch die englischsprechende Ge­meinde bekommt ein neues Pastorenehepaar: Sylvia und James Foster (bis 1987).

1978

Erstes Open-Air-Konzert mit „Gospel Plough“ im Rahmen einer öffentlichen „Kom­musika­tion“ im Stadtpark Steglitz. Weitere fol­gen.

1980

Wahl und Ordination von Dieter Meiß­ner und Armin Rohloff als Mitälteste neben Herbert Steinleitner, dem letzten stellvertre­tenden Gemeindeleiter neben Eisenblätter. Erst 2001 wird dieses Amt offiziell abgeschafft. Ers­tes Straßenfest der Gemeinde in der Rothen­burg­straße. Weitere folgen. Gemeindeseminar zum Thema „Ehe und Familie“ mit Pastor Wil­hard Becker und Frau.

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1981

Gemeindeseminar „Ehe, Partnerschaft und Familie“ mit Ehepaar Muskolus.

1982

Bibelausstellung

1983

Gerd Hoffmann wird Ältester.

1984

Die Gemeinde hat 397 Mitglieder. Sie beschließt den Umbau des Kirchenanbaus. Aus Gospel Plough wird die Band INTERCITY.

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1985

Einführung von Pastor Peter Muskolus und dessen Frau Gisela – beide sind ausgebil­dete Eheberater (bis 2006). 1. Gemeindefrei­zeit zur Bildungsstätte „Kirchröder Turm“ in Hanno­ver. Jährliche folgen.

1988

Aufwändiger Umbau des Gottesdienst­raumes. Die englischsprachige Gemeinde be­grüßt ein neues Pastorenehepaar: Irene und Neil Thompson. Die Mitgliederzahlen werden in den kommenden Jahren durch die Truppen­reduzierungen stark sinken. Brigitte Huß wird Heimleiterin im Jungenheim (bis 2006).

1989

Mauerfall. In Steglitz erster gemeinsa­mer Gottesdienst der beiden baptistischen Ju­gendwerke von Ost- und West- Berlin.

1990

Gründung einer vietnamesischen Gemeinde mit Gastrecht in Steglitz.

1991ff.

Offene Abende u.a. mit Dr. Heinz Zahrnt, Heinz Knobloch, Hans Koschnik, Steffen Reiche, Dr. Elisabeth Moltmann-Wendel und Branden­burgs Sozialministerin Dr. Regine Hil­debrandt. Christine Le Moal-Liedtke über­nimmt die Lei­tung des Kindergartens. 20 Jahre lang wird sie für die Einrichtung ver­antwortlich bleiben.

1994

Konzert des Oberkantors der jüdischen Gemeinde zu Berlin, Estrongo Nachama, be­glei­tet von Harry Foss und dem neu gegründe­ten Shalom-Chor Berlin unter Leitung von E. Liebig. Die ABC nennt sich in IBC um und wird im Mai als erste englischsprachige Gemeinde Vollmit­glied des Bundes (BEFG).

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1995

Das Diakoniewerk Bethel übernimmt die Trägerschaft des Jungenheims Steglitz.

1996

Beginn der Abendgottesdienste (an je­dem 2. So/Monat). Walter Löhr wird Ge­mein­deältester. Eine Leitungskommission un­ter­stützt seit 1994 die Ältesten: Volker Böhlke, Dieter Meißner und Gisela Thäri­chen. Letztere ist die 1. Frau in Ge­meindeleitungs­funktion. 

1997

Der gesamte Innenbereich des Ge­meindezentrums wird durch einen Brand schwer in Mitleidenschaft gezogen.

1998

Wiedereröffnung des umgebauten und erweiterten Gemeindezentrums

1999

Am 27.12. besteht die Gemeinde 100 Jahre.  
Start der „Theologischen Abende“ und ab 2001 auch Gottesdienste der Ökumene Steglitz zusammen mit der ev. Matthäusge­meinde und der kath. Rosenkranzbasilika.
Erster Internetauftritt der Gemeinde: www.baptisten-steglitz.de.
Es erscheint die Festschrift „Unterwegs zu den Menschen“, hrsg. von Dr. V. Waffenschmidt.

2001

Anstellung einer hauptamtlichen Refe­rentin für Kinderarbeit: Katharina Douglas.
Erstes Nachtcafé für Zeitgenossen. Abschaffung der Position des Gemeindeleiters und Umbe­nennung der Ältesten in Leitungsrat per Sat­zungsänderung.

2002

Dr. Volker Waffenschmidt übernimmt Verantwortung im Leitungsrat (bis 2020).

2003

Erster Ökumenischer Kirchentag in Ber­lin: Eröffnungsgottesdienst in der Baptis­ten- Gemeinde Steglitz und Ökumenischer Gottes­dienst auf dem Hermann-Ehlers-Platz.
Sechs Offene Abende zum Jahr der Bibel.

2005

Ende der Jungenheimarbeit nach Insol­venz des Diakoniewerks. Projekt „Grenzenlos“.

2006

Verabschiedung von Peter und Gisela Musko­lus in den Ruhe­stand.
Einrichtung ei­ner Grabstätte auf dem Friedhof Bergstraße.
Nach Gisela Thärichen wird Petra Rockel die zweite Frau im Leitungsrat.
Die Nr. 120 der Ge­meinde­briefe heißt erstmals „Le­bensraum“.

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2007

Die leerstehende Jungenheim-Villa fällt an die Gemeinde zurück und wird ver­kauft.
Energetische Sanierung des Pas­tor*innen-Hau­ses.
Berufung von Dr. Matthias Walter als Pas­tor der Gemeinde (bis 2021).
Erstes „Theologi­sches Nachtgespräch“ mit Dr. Rainhard Koch. 2017 kam man zum 100. Mal zusammen. Bis 2024 sind es weit mehr Treffen zu kontrovers diskutierten Grundsatzfragen.

2008

Offener Abend mit Prof. Dr. Paul Imhoff zum Thema „Christliche Spiritualität“.

2010

Offener Abend mit Andrea Fischer, Bundesgesundheitsministerin a.D.
Neugestal­tung des Kirchenfoyers durch den Architekten Ulrich Arndt.
Dr. Scott Corwin wird Pastor der IBC (bis 2022).

2011

Missionswochenende mit Hildegard und Edgar Lüllau.
Besuch von George Mwase, dem Präsidenten und Vincent Chirva, dem Ge­neralsekretär der Baptist Convention Ma­lawi.

2012

Wechsel in der Leitung des Kindergar­tens: Auf Christine Le Moal-Liedtke folgt Anne Naujoks.  
Im Leitungsrat sind neu Ulrich Arndt und Dr. Christine v. Blanckenburg.
Offener Abend und anschließender Workshop zum Thema „Christsein in einer unübersichtli­chen Welt“ mit Prof. Dr. Ralf Dziewas, Dozent für Sozialtheologie am Theologischen Seminar Elstal (FH), Nina Stahr und Daniel Elfendahl.

2013

Energetische Fassaden- und Dachsa­nierung des Kirchengebäudes.  
Offener Abend mit den Steglitzer Direktkandi­daten aller Parteien zur Wahl des Deutschen Bundestages.
Seitdem jährlich weitere Offene Abende zu sozialen, politischen und psycholo­gischen Themen.
2015 Umbenennung des For­mates in „Podium am Fichtenberg“.

2014

Drei aufeinanderfolgende „Offene Abende“ zum Thema „Flucht und Migration“ mit dem Spezialisten für Altes Testament Dr. Michael Rohde, dem Historiker und Migrati­onsforscher Dr. Patrice Poutrus und dem Psy­chotherapeuten Mathias Polifka vom Berliner Behandlungszentrum für Folteropfer.
Jährlich stattfindende Adventsbasare jeweils am 1. Adventssamstag und mehrmals im Jahr Einladungen zu „Frauenfrühstücken“ mit Refe­rentinnen zu den unterschiedlichsten Alltags­fragen.
Antworten aus theologischer und so­zial-psychologischer Sicht.

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2015

50 Jahre International Baptist Church (IBC) Berlin. 20 Jahre Shalom-Chor Berlin.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Keine Angst vor der Angst…“ mit Prof. Dr. Wilhelm Gräb (Theologe an der HU), Dr. Christoph Kolbe (psychologischer Psychotherapeut) und Petra Pau (MdB, Vizepräsidentin des Deut­schen Bundestages und Politikerin der Linken).
Am 18.10. startet die Flüchtlingsarbeit der Ge­meinde. Es findet sich ein Team, das sich bis heute trifft, Sachspenden sammelt, diese in den Sammelunterkünften des Bezirks verteilt und an den monatlichen Treffen des Willkom­mensbündnisses Steglitz-Zehlendorf teil­nimmt.
Gründung der monatlichen Frauen-Meditation mit Tanz: „Meditanzion“.

2016

Weltgebetstag Kuba in Steglitz.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Preis der Freiheit“ mit Prof. Barbara John (ehemalige Ausländer­beauftragte des Berliner Senats) und Ender Çetin (Vorstand Şehitlik-Moschee).
Erstes Früh­lings-, Sommer- und Adventsfest für Ge­flüch­tete. Weitere folgen.

2017

Sing-Tage des Christlichen Sängerbun­des in Steglitz.
Ökumenischer Weltgebetstag mit ev. Matthä­usgemeinde und kath. Maria Rosenkranzbasi­lika.
Aufführung des Kinder-Musicals von und mit Katharina Douglas.
Podium am Fichten­berg zum Thema „Sehnsucht nach dem Wir“ mit Prof. Dr. Ortwin Renn (Soziologe), Christian Schüle (Publizist) und Osman Örs (Imam und Social Media Referent des „House of One“).
Israelsonntag mit Gesängen des Shalom-Cho­res Berlin unter dem Kantor Assaf Levitin.

2018

Ökumenischer Gottesdienst zur Ge­betswoche für die Einheit der Christen mit dem kath. Pfarrer, dem griech.-orthodoxen Ar­chi­mandrit und den ev. Pfarrerinnen der Steglitzer Nachbargemeinden.
Martin-Luther-King-Jr.-Gottesdienst am 15. Ap­ril. Anschließend ge­meinsame Feier von Ge­meinde, International Baptist Church und Lan­desverband Berlin-Bran­denburg.
„Samson und Deliah“. Teenkreis-Mu­sical von und mit Katja Douglas und Chorleite­rin Sabine Schmidt.
Felix Bergmann wird neu in den Leitungsrat gewählt.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Herr oder Diener? Mensch bleiben im Zeitalter der Digita­lisierung“ mit Dr. Konstantin von Notz (MdB), Dr. Florian Höhne (HU) und Dr. Martin Hirsch (Ada Health GmbH).
Konzert des Neve Shir Frauenchores aus Tel Aviv mit dem Shalom-Chor Berlin.

2019

Am 13.1. ZDF-Fernsehgottesdienst aus der Baptistengemeinde Steglitz zum Thema „Martin Luther King“.
Begegnungen mit Guben (2018) und Stettin: Kanzeltausch und gegensei­tige Gemeindebe­suche.
30. Frauenfrühstück mit Dr. Gabriela Dürkop zum Thema „Hochsen­sibilität – was ist das?“
Jubiläumsempfang „50 Jahre Kindergarten“ mit der Bezirksbürgermeis­terin von Steglitz-Zeh­lendorf, Frau Cerstin Rich­ter-Kotowski.
Jubiläumskonzert 25 Jahre Sha­lom-Chor Berlin mit einem Gastauftritt der drei Kantoren.
Jubiläum 130 Jahre Gemischter Chor Steglitz.
Podium am Fichtenberg zum Thema „Wie le­ben in Zeiten des Populismus?“ mit Prof. Dr. Tanja Börzel (Politikwissenschaftlerin an der FU), Heinz-Joachim Lohmann (EKBO-Studienle­iter für demokratische Kultur) und Bettina Gaus (taz).
Basar mit Miteinandermarkt und Mitar­beiter-Börse.

2020

Corona: Gottesdienste zunächst unter strengen Hygieneregeln, dann Absage aller Ver­anstaltungen und Bitte um Kontaktbe­schrän­kungen. Daraufhin Videos und Live-Streams. Gründung eines Streaming Teams.
Regelmä­ßige Beiträge und Predigten von Pas­tor Dr. Matthias Walter.
Abschied vom Pastorenehe­paar Matthias und Carola Walter nach Bonn.
Abschied von Dr. Volker Waffenschmidt aus der Gemeindeleitung (nach 21 Jahren) und dem Leitungsrat (nach 18 Jahren). Umfassende Um­bauten im Kindergarten und kurz darauf in der Wohnung für die neue Pas­torin.
Das Archiv der Gemeinde erhält einen eigenen kleinen Raum.

2021

Berufung und Einführung von Natalie Georgi als erster Pastorin der Gemeinde.
Im Leitungsrat unterstützen sie Daniel El­fendahl und Gisela Hoffmann.
Der Kindergarten erhält den Namenszusatz „Kleine Oase“.
1. Deutsch-Unterricht für Anfänger und Fort­ge­schrittene im Rahmen der Flüchtlingshilfe.

2022

Ökumenischer Weltgebetstag, Passi­onsandachten, regelmäßige Familiengottes­dienste und Frauenfrühstücke (z.B. am 8.10. mit Pastorin Georgi zum Thema „Starke Frauen stärken Frauen“) und „Tanz in den Mai“ sowie erster Sommerbasar. Ökumenische Bibelge­spräche mit der ev. Mat­thäusgemeinde.
Drei Einschulungsgottesdienste der benach­bar­ten Rothenburg-Grundschule zu Schulbe­ginn nach den Sommerferien.
Am 18.11. referiert Prof. Dr. Michael Kißkalt über die Kamerunmission vor dem Hintergrund der Kolonialpolitik Deutsch­lands.

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2023

Am 17.1. Ökumenischer Gottesdienst im Rahmen der Gebetswoche für die Einheit der Christen (ACK) in der katholischen Rosen­kranz-Basilika. Predigt: Pastorin Georgi.
Am 4.3. Einladung der persischen Geschwister zum per­sischen Abend mit Buffet und Filmvor­führung.
Am 18.3. gestaltet die Grünen-Politikerin Nina Stahr das Frauenfrühstück zum Thema „Chris­ten und Politik – Spagat oder Berufung?“
Am 18.4. spricht der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Dr. Martin Rothkegel im Rahmen der Tischge­sprä­che zu „500 Jahre Täuferbewegungen 1525-2025“.
Im Juni organisiert Christopher Lehmpfuhl eine Ausstellung mit Werken des verstorbenen Künstlers Georges Beauducel, der u.a. die Wand hinter dem offenen Taufbe­cken im Got­tesdienstraum gestaltet hat.
Über das Jahr verteilt finden eine Bibelge­sprächs­reihe zu den Gleichnissen Jesu, ver­schiedene Konzerte, u.a. des Shalom Chores mit neuem Chorleiter Henri Levisson, eine Themenreihe mit dem Titel „Leben in Bezie­hung“, ein Glau­benskurs für Jugendliche, The­ologische Nacht­gespräche zu Bonhoeffers Dis­sertation, ein Dia­konie-Ausflug nach Potsdam, Familiengottes­dienste in Zusammenarbeit mit dem Kindergar­ten und eine Kinderfreizeit statt.
Anfang Sep­tember wird der neue Pastor der IBC, Dr. Brian Kirby, in sein Amt eingeführt.
Am 11.11. veran­staltet der Historische Beirat des Bundes Evan­gelisch Freikirchlicher Ge­meinden in Steglitz ei­nen Studientag mit dem Titel: „Wenn es poli­tisch wird… Der BEFG und seine Studierenden“ bei dem es um die 1950er Jahre, die Zeit um 1968 und die Studie­renden in der DDR geht.
Das Jahr endet mit den Weihnachtsgottes­diensten inkl. Krippenspiel von und mit Katja Douglas.

2024

Im Leitungsrat übernehmen Dr. Christi­ane Dienel, Andreas Rockel und Barbara Se­verin-Meißner Verantwortung.
Im April zum wiederholten Mal Familiengottesdienst, gestal­tet mit Mitarbeitern des Kindergartens und des Kindergartenvorstands unter reger Beteiligung von Kiga-Eltern und Kiga-Kindern.
Während der Ge­meindefreizeit nach Graal-Müritz tauft Pas­torin Georgi in der Ost­see.
Gemeinsamer Got­tesdienst von IBC und EFG.
Einführung von Spielenachmitta­gen im Gemeindezentrum.
Erste Pilgerfasten­woche. Mitarbeiterbörse, Mitarbeiterfest, Tischgesprä­che zum Thema „Assistierter Tod und selbstbe­stimmtes Ster­ben“ (mit Prof. Dr. Ralf Dziewas), Offener Abend zum Thema „Einsam­keit“, Theo­logische Nacht­gespräche zu Dr. Dorothée Sölle, Miteinander­markt und Advents­basar.
Die Gemeindever­sammlung beschließt eine Satzungsänderung zur Mitgliedschaft und am 30.6., dass eine Viel­falt von theologi­schen Sichtweisen und Le­bens­for­men in der Ge­meinde vorhanden und ge­wollt sind.
Erschei­nen eines Sonder-Ge­mein­de­brie­fes (Nr. 178) zu diesem Thema und Ende des Jahres ein weiterer zum Jubiläum.

Am 27.12. wird die Gemeinde 125 Jahre alt.